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Bundesliga 2018/2019

Schon schrillen die Alarmglocken

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Obere Reihe (v. l.): Individual- und Techniktrainer Nate Weiss, Torwarttrainer Martin Scharrer, Georg Margreitter, Lukas Mühl, Patrick Erras, Eduard Löwen, Physiotherapeut Sascha Rurainski. 3. Reihe: Athletiktrainer Florian Klausner, Co-Trainer Fabian Adelmann, Ondrej Petrak, Ewerton, Hanno Behrens, Mikael Ishak, Lukas Jäger, Physiotherapeuten Milan Gubov und James Morgan. 2. Reihe: Trainer Michael Köllner, Co-Trainer Boris Schommers, Kevin Goden, Törles Knöll, Sebastian Kerk, Enrico Valentini, Robert Bauer, Adam Zrelak, Zeugwart Marko Riegel , Mannschaftsarzt Matthias Brem. Vorne: Edgar Salli, Dennis Lippert, Alexander Fuchs, Fabian Bredlow, Christian Mathenia, Timothy Tillman, Tim Leibold, Federico Palacios Martínez.

Schnellcheck

Wenn man sich den Kader des 1. FC Nürnberg von den Namen her betrachtet, ist zu befürchten, dass sich die Ängste von Trainer Michael Köllner bewahrheiten könnten. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga stellte er seine Zukunft beim „Club“ infrage. „So wie die emotionalen Ausschläge beim Erfolg sehr nach oben gehen, können sie auch beim Misserfolg sehr nach oben gehen“, so Köllner. Freunde hätten ihm gesagt, was im Falle eines Misserfolges passiere: „Die werden dich irgendwann schneller vom Hof jagen, als dir lieb ist.“ Und Köllner befand: „Sich wegjagen zu lassen, das ist eine unschöne Erfahrung, die ich auf keinen Fall machen will.“

Ohne nennenswerte Neuzugänge muss der „Club“ den Verbleib in der Bundesliga schaffen. Trainer Michael Köllner befürchtet bereits Schlimmstes.

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Er gibt die Richtung vor: Kapitän Hanno Behrens ist bei den Nürnbergern der unangefochtene Leader.

Besonderes Vertrauen setzte Köllner in der Aufstiegssaison in Hanno Behrens. Der „Sechser“ war mit 14 Toren erfolgreichster Nürnberger – trotz defensiver Position. „Wir sind eine eingespielte Mannschaft, wissen, was wir können, und ich glaube, dass wir uns steigern und dem Niveau anpassen können“, sagt der Kapitän. Wenn nicht, wird der „Club“ seinen Status als Rekordabsteiger (achtmal) wohl festigen.

Der Hitzfeld-Check

Es war für mich eine Überraschung, dass der „Club“ schon aufgestiegen ist, weil die Mannschaft nicht so erheblich verstärkt wurde. Für die Fans, die Stadt, für das ganze Frankenland ist das eine tolle Sache und eine große Motivation, wieder in der Bundesliga zu sein. Auch wenn ich denke, dass es vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg gehen wird.

Doch der Trainer entschied sich dafür, das Projekt Klassenerhalt in Angriff zu nehmen. Auch weil ihm die „Club“- Verantwortlichen verdeutlichten, dass seine Befürchtungen ohne Grundlage seien. „Michael muss sich keine Gedanken machen, er wird hier nicht vom Hof gejagt. Wir kennen es aber, dass manchmal in einem hochemotionalen Umfeld Dynamiken aufkommen, die du nur schwer steuern kannst“, sagt Sportvorstand Andreas Bornemann.

29 Millionen Euro ist der FCN-Kader wert – keine Mannschaft ist niedriger bewertet.

Dieser geht bei seiner Einkaufspolitik ein großes Risiko ein. Weniger als eine Million Euro investierte der FCN, der in vier Jahren 2. Liga keinen Speck ansetzen konnte, für neue Spieler. 500 000 Euro beträgt die Ablöse für Christian Mathenia, einen Torwart, der beim Absteiger Hamburger SV in der vergangenen Saison seinen Stammplatz verloren hatte. Robert Bauer, der von Werder Bremen ausgeliehen wurde, ist der zweite Neue mit Bundesliga-Erfahrung. Der Rest ist grün hinter den Ohren. „Auch wenn es von den Bundesliga-Minuten her nicht so aussieht. Aber wir haben schon einige Spieler, die in einem entsprechenden Alter sind und sich vor der Herausforderung Bundesliga sicher nicht verstecken müssen“, beschwichtigt Bornemann, betont aber auch: „Wir werden ganz klein sein und uns gehörig strecken müssen.“


Der Trainer behält die Ruhe. Grund dafür sind die Erfahrungen, die er mit seiner Truppe gemacht hat. „Wir können viel Vertrauen in unseren Aufstiegskader haben und müssen nichts überstürzen“, sagt Köllner.

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Das Stadion - Max-Morlock-Stadion, Eröffnung: 1928, Kapazität: 50 000

Die Zugänge

Christian Mathenia
Hamburger SV, 0,5 Mio.

Robert Bauer
Werder Bremen, Leihe, 0,2 Mio.

Törles Knöll
Hamburger SV II, ablösefrei

Kevin Goden
1. FC Köln U19, ablösefrei

Patric Klandt
SC Freiburg, ablösefrei

Timothy Tillman
Bayern München II, Leihe

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Die Trikots - Heim
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Die Trikots - Auswärts

Die Abgänge

Kevin Möhwald
Werder Bremen, ablösefrei

Thorsten Kirschbaum
B. Leverkusen, ablösefrei

Enis Alushi
Ziel unbekannt

Laszlo Sepsi
Ziel unbekannt

Miso Brecko
Ziel unbekannt

Lucas Hufnagel
SC Freiburg, Leih-Ende

Marvin Stefaniak
VfL Wolfsburg, Leih-Ende

Ulisses Garcia
Werder Bremen, Leih-Ende

Tobias Werner
VfB Stuttgart, Leih-Ende

Die Transferbilanz

Einnahmen: 0 Euro
Ausgaben: 700 000 Euro
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Summe:   –700 000 Euro

Der Trainer

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Michael Köllner (48) arbeitete als Zahnarzthelfer, nun steht er vor der Premiere als Coach in der Bundesliga. Den Job übernahm er im März 2017. Vor seinem Engagement in Nürnberg (ab März 2016 erst als Leiter der Nachwuchsabteilung) war er unter anderem Jugendtrainer beim bayerischen Landesverband.