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Peiner Wirtschaftsspiegel 3/2017

Kaminabend: Referenten begeisterten Plenum mit spannenden Vorträgen

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Rund 250 Gäste verfolgten den jüngsten Kaminabend in der Ilseder Gebläsehalle.

Spannende Vorträge, eine Fülle an zündenden Ideen und Denkanstößen sowie interesseante Gespräche zum Abschluss: Der jüngste Kaminabend in der Ilseder Gebläsehalle war erneut ein voller Erfolg. Der wito-Einladung waren rund 250 Gäste gefolgt, um sich den insgesamt fünf Referenten aus Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft zu widmen.Es war eine illustre Runde, die die Besucher des 13. Kaminabends erwartete. Vor allem aber hatten sich PAZ-Geschäftsführer Gordon Firl, IGS-Leiterin Ulla Pleye, Fleischerei-Inhaber Christian Paul sowie die Wirtschaftsinformatikerin Professor Dr. Susanne Robra-Bissantz und der Berliner Strategieberater Dominic Veken zum Ziel gesetzt, die Gäste mit ihren Vorträgen zu fesseln. Und es gelang: Wie gebannt verharrten die Zuhörer über Stunden auf ihren Plätzen, um sich nach der Begrüßung durch wito-Geschäftsführer Gunter Eckhardt keinen der Beiträge entgehen zu lassen.

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Kaminabend: Referenten begeisterten Plenum mit spannenden Vorträgen-2
Susanne Robra-Bissantz

Digitaler Wandel

Während Paul über den enormen Wandel des Familienbetriebs von der reinen Fleischerei zum Partyservice berichtete und Pleye über die größten Herausforderungen wie die Digitalisierung, den demografischen Wandel sowie Veränderungen in der Bildungspolitik sowie Inklusion sprach, widmete sich Firl vor allem der Zukunft der PAZ. „Größte Herausforderung für uns ist der digitale Wandel, wobei das Internet natürlich bereits seit 25 Jahren unser Begleiter ist“, sagte er. So sei genügend Zeit gewesen, sich darauf vorzubereiten, was das Internet eines Tages so mit sich bringt. Das Problem sei allerdings, dass sich der stetige Wandel im Internet heute mit einer enormen Geschwindigkeit vollziehe. Umso wichtiger sei es, die richtigen Produkte und richtigen Kanäle zur richtigen Zeit zu bespielen. Schließlich sei nicht abzusehen, welche Wege sich letztendlich tatsächlich durchsetzen. „Wichtig aber ist es für uns, von Anfang an dabei zu sein“, verdeutlichte Firl. „Zumal Landkreise, Gemeinde und Stadtteile für uns nicht nur Postleitzahlen sind oder Orte, an denen wir einfach nur Zeitungen verkaufen – sie sind Zuhause, Heimat, auch für uns. Also ist es unser Ziel, dass unsere journalistische Kompetenz beim Leser ankommt. Als regionales Medienhaus sind wir neugierig auf die Menschen vor Ort, möchten über sie berichten und sie dann eben auch über unterschiedliche Kanäle zusammenführen“, verdeutlichte er.

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Gordon Firl

Mehrwerte erleben

Über das Thema „Seven rules of attraction – Der Kunde und das Internet“ referierte auch die Braunschweiger Wirtschaftsinformatikerin Susanne Robra-Bissantz. Und dabei rücke die Einkaufsmöglichkeit an sich eigentlich eher in den Hintergrund. „Der Kunde möchte nicht allein Produkte, sondern vor allem Mehrwerte sehen und erleben, die individuell auf seine Bedürfnisse abgestimmt sind“, sagte sie.

Bestes Beispiel dafür sei die spontane Online-Suche nach einem passenden Rezept für das Abendessen: „Einfach ideal, wenn mit dem gesuchten Rezept gleich die Einkaufsmöglichkeit für die Zutaten angezeigt wird, und falls beim Lesen die Lust aufs Kochen vergeht, sich auch noch als Eyecatcher der Pizza-Bringdienst dazugesellt“, verdeutlichte sie auf anschauliche Art und Weise. Wenn dann nach der Bestellung auch noch der Weg der Pizza verfolgt werden kann, so dass der Auftraggeber zu Hause gegebenenfalls den Ofen anstellt, falls der Lieferant im Stau stecken bleibt und die Pizza noch mal aufgewärmt werden muss, ist es nahezu genial.
 

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Dominic Veken

Das Rundum-sSorglos-Paket. „Dienste statt Produkte sind angesagt“, sagte sie auch mit Blick auf Tauschbörsen für Textilien, Handtaschen sowie Bücher und mehr. „Wichtig ist, dass man dem Kunden stets genau das anbietet, was für ihn wertvoll ist.“ Und das gelte nicht allein für das Internet, sondern auch und vor allem für das Unternehmen vor Ort. „Bleiben Sie aufmerksam, halten Sie Augen und Ohren offen und sorgen Sie dafür, dass kein Blatt zwischen Sie und den Kunden passt“, forderte Robra-Bissantz.

Neue Denkanstöße

Außerordentliche Denkanstöße gab es dann auch vom letzten Redner des Abends, dem Strategieberater Dominic Veken. Denn der Kenner zahlreicher renommierter nationaler und internationaler Unternehmen wie beispielsweise Tupperware verdeutlichte, wie wichtig es für den Erfolg sei, sich immer wieder den Sinn der Arbeit vor Augen zu führen und für den eigenen Einsatz zu „brennen“. „Hinterfragen Sie, was Sie tun und warum Sie es tun, und haben Sie gegebenenfalls den Mut zu Veränderungen“, merkte er an. Denn nur so sei es möglich, sich selbst und auch die Mitarbeiter dauerhaft für den Job und den Betrieb zu begeistern. Und dann geselle sich der Erfolg fast automatisch dazu. „Ich habe es bereits an zahlreichen Beispielen erlebt“, sagte Veken auch mit Blick auf sein Buch „Der Sinn des Unternehmens – Wofür arbeiten wir eigentlich?“ sowie den Sternekoch Tim Raue. Ihm habe er für seine Recherchen förmlich Löcher in den Bauch gefragt, bevor er sich an seine Ursprungsmotivation erinnerte: „Ich wollte und will dem Gast mit meinen Speisen eine Achterbahnfahrt am Gaumen ermöglichen“, hatte er schließlich geantwortet.