Wer gegen Frühblüher wie Hasel oder Birke allergisch ist, verträgt manchmal auch bestimmte Obst- oder Gemüsesorten nicht. Dahinter steckt eine Kreuzallergie. Doch nie wieder Äpfel zu essen, ist keine gute Idee. Stattdessen sollte man sich einen passgenauen Plan mit verträglichen Nahrungsmitteln erstellen lassen.Allergiker kennen das: Wenn Hasel und Birke wieder blühen, verspüren viele bei bestimmten Lebensmitteln auch ein Kribbeln im Mund. „Die Frühblüher enthalten ähnliche Allergieauslöser wie viele Lebensmittel“, erklärt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die Betroffenen sind also nicht wirklich gegen Apfel oder Kirsche allergisch, das Immunsystem verwechselt die Allergieauslöser im Lebensmittel mit jenen in den Pollen.
Fit & Gesund 2017
33 Millionen Menschen leiden in Deutschland im Laufe ihres Lebens an einer Allergie
„Bei den Frühblühern gibt es solche Kreuzallergien vor allem mit rohem Stein- und Kernobst wie Kirschen, Pflaumen, Äpfeln und Kiwi“, sagt Lämmel. Einige Allergiker reagieren auch auf Aprikose, Birne oder Mango sowie auf Haselnüsse und rohe Mandeln. Ob es zu einer Kreuzallergie kommt, hängt Lämmel zufolge von zwei Dingen ab: davon, wie ähnlich das Allergen demjenigen in den Pollen ist, und von verschiedenen Triggerfaktoren. Dazu gehört etwa, wie stark der Pollenflug ist. Es kann also durchaus sein, dass jemand im Frühjahr keinen rohen Apfel verträgt, im Herbst aber schon. Lämmel rät deshalb davon ab, alle Lebensmittel, die irgendwann mal ein Kribbeln verursacht haben, zu meiden. Stattdessen wendet man sich besser an eine allergologische Ernährungsberatung. Dort wird gemeinsam mit dem Patienten geschaut, wie bestimmtes Obst oder Gemüse verarbeitet werden kann, damit es besser verträglich ist. Einen Teil der Beratungskosten übernimmt dem DAAB zufolge in der Regel die Krankenkasse. Grundsätzlich sollten Betroffene nur auf so viel verzichten wie nötig, aber so viel genießen wie möglich, sagt Lämmel. Denn eine vielseitige Ernährung ist wichtig, um gesund zu bleiben.
ESSEN SIE SICH GESUND
Fisch frisch auf den Tisch
Gebratener Wildlachs auf Sprossen und grünen Erbsen
Statt „Butter bei die Fische“ wird dieser gebratene Wildlachs mit Ghee, also Butterschmalz, angebraten. Später wird er auf ein Bett aus Frühlingslauch, knackigen Sprossen und Erbsen gelegt. Nicht nur der Lachs liefert hochwertiges Eiweiß, sondern auch die Erbsen. Sie liefern darüber hinaus auch Vitamin B, Kalzium, Eisen und Zink. Außerdem sind in ihnen Aminosäuren enthalten. Die Aminosäure Lysin unterstützt ein gesundes Bindegewebe.
So geht’s
½ EL Ghee in einer beschichteten Pfanne erhitzen und den Lachs bei mittlerer Hitze von beiden Seiten circa drei Minuten braten, dann in der Pfanne ohne Hitze ziehen lassen. Die Erbsen zwei Minuten in Salzwasser kochen, anschließend in einem Sieb abtropfen lassen. In der Zwischenzeit restliches Ghee in einem Wok stark erhitzen und Sojasprossen, Frühlingslauch sowie Chili zusammen darin anbraten.
Das steckt drin
Omega-3-Fettsäuren wirken antientzündlich, antithrombotisch und schützen das Herz. 15 g Lachs decken den Tagesbedarf an Omega-3-Fettsäuren, liefern die Vitamine B12 und D, Zink, Kalium und Jod. Hochwertiges Eiweiß aus Tyrosin verbessert die Fettverbrennung.
Mit etwas Salz würzen, Wok mit dem Deckel schließen und alles zwei Minuten garen. Zwischendurch umrühren und die vorgekochten Erbsen zugeben, alles gut vermengen und eine weitere Minute garen. Das Gemüse mit dem Lachs anrichten, mit etwas Kresse dekorieren und Ketjap Manis dazu servieren.
Zutaten für zwei Portionen: 1 EL Ghee (Butterschmalz), 2 Stücke Wildlachs (à 125 g), 90 g TK-Erbsen, Meersalz, 180 g Sojasprossen, 3 Stangen Frühlingslauch, geputzt, gewaschen und in Ringe geschnitten, ½ rote Chilischote, Samen und Scheidewände entfernt, gewaschen und in Streifen geschnitten, 1 Kästchen Kresse, 15–20 ml Ketjap Manis (indonesische Sojasauce).
Die Ernährungsärztin
Dr. med. Anne Fleck ist seit Jahren auf den Gebieten innovative Ernährungs- und Präventionsmedizin tätig. In der NDR-Fernsehserie „Die Ernährungsdocs“ zeigt die Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie, wie Ernährung die Heilung unterstützen kann.
„Die 50 gesündesten 10-Minuten-Rezepte“, Dr. med. Anne Fleck, Becker Joest Volk Verlag, 28 Euro.