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Fit & Gesund 2017

Omelett statt Pasta?

Omelett statt Pasta?

Viel Eiweiß, wenig Kohlenhydrate – so lautet der derzeit beliebteste Rat für Abnehmwillige. Aber dieser ist nicht immer sinnvoll.

VON MONIKA HERBST Hähnchen mit Paprika, Salat mit Lachs oder Omelett mit Gemüse – so sieht das Abendessen bei Low-Carb-Anhängern aus. Um die Kohlenhydrate in der Ernährung zu reduzieren, lassen sie Reis, Nudeln oder Kartoffeln weg und setzen stattdessen vor allem abends verstärkt auf Eiweiß aus Milchprodukten, Fisch, Fleisch oder Hülsenfrüchten wie Tofu. Das Ziel: abnehmen, ohne zu hungern. Grund genug gibt es: 59 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen sind übergewichtig, wie aktuelle Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung belegen.

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Es gibt keine Beweise dafür, dass man erfolgreich abnimmt, wenn man abends auf Kohlenhydrate verzichtet.

Britta Schautz, Ökotrophologin

Und das soll Eiweiß ändern? „Eiweiß sättigt sehr gut“, erklärt Britta Schautz, Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Kann man also mit mehr Fisch und weniger Reis tatsächlich überflüssige Kilos loswerden? Richtig ist, dass eine Ernährung mit weniger Kohlenhydraten die Pfunde oft schneller purzeln lässt. Zumindest anfangs. Dauerhafter ist der Abnehmerfolg dagegen meist bei einer fettreduzierten Ernährung, wie Studien gezeigt haben. „Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass man erfolgreicher abnimmt, wenn man abends auf Kohlenhydrate verzichtet“, so das Fazit von Ernährungswissenschaftlerin Schautz. Hauptsache, man spart Kalorien ein. Welche das sind, ist egal.

Aus ihrer Sicht ist aber ohnehin etwas anderes entscheidender als die Frage, ob mehr Eiweiß oder weniger Fett besser zum Abnehmen sei. Nämlich: die richtige Ernährungsform für den individuellen Geschmack zu finden. Denn nur dann bleibt man auch langfristig dabei. Wer ohne Pasta nicht leben kann, sollte also nicht ausgerechnet auf Low Carb setzen.

Tatsächlich erleben gerade die bei Low Carb so verpönten Kohlenhydrate zurzeit ebenfalls ein Revival, zumindest ein Teil von ihnen: die Slow Carbs. Das sind kohlenhydratreiche Lebensmittel, die viele Ballaststoffe enthalten, wie Getreide, Gemüse, Nüsse und Früchte. Sie werden vom Körper langsamer aufgenommen und halten deshalb – genau wie Eiweiß – lange satt. Besonders ballaststoffhaltig sind zum Beispiel Vollkornbrot, Haferflocken, Mandeln, Bohnen, Brokkoli und Heidelbeeren. Die Faustregel lautet: „Je mehr man kauen muss, desto besser“, sagt Expertin Schautz.

Wer auf Slow Carb aus ballaststoffreichen, pflanzlichen Lebensmitteln oder auf Low Carb mit viel Eiweiß setzt, fühlt sich also länger satt. Gleichzeitig vermeiden diese Lebensmittel Heißhunger, der oft durch einen stark schwankenden Blutzuckerspiegel ausgelöst wird. Schuld daran sind Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke, aber auch Weißmehlprodukte, die sich allesamt heimtückisch mit auf die Waage stellen und dafür sorgen, dass die angezeigte Zahl hoch bleibt. Vor allem Getränke wie Cola und Limonaden lassen den Blutzucker in Rekordzeit ansteigen. Sie liefern viele Kalorien, sättigen aber nur kurz. Sobald der Blutzucker sinkt, kommt der Hunger zurück. Apfelsaft ist wegen seines hohen Fruchtzuckergehalts übrigens nicht viel besser.

Zucker und Salz maßvoll genießen

Zu viel ist nie gesund – das ist mittlerweile bekannt. Doch wie viel sollte es täglich sein?

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Burger und Cola – eine Mahlzeit, in der viel Salz und Zucker stecken. FOTOS: ISTOCK

Zu viel ist nie gesund. Das gilt auch bei Zucker und Salz. Aber wie viel sollte es täglich sein?

Salz:
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen weniger als fünf Gramm pro Tag, was einem sehr knappen Teelöffel Salz entspricht. Wenn zu viel Speisesalz verzehrt wird, steigt der Blutdruck – und damit das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Der Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt bei sechs Gramm Speisesalz am Tag.

Einer Studie des Rober-Koch-Instituts zufolge werden diese Werte deutlich überschritten: Frauen nehmen demnach durchschnittlich 8,4 Gramm, Männer sogar 10 Gramm Salz täglich zu sich. Oft vermutlich aus Unwissen über den Salzgehalt gängiger Lebensmittel. Der DGE zufolge beinhaltet etwa eine Scheibe Salami schon rund 1,2 Gramm Salz. Um den Salzkonsum zu reduzieren, empfiehlt die WHO unter anderem, keinen Salzstreuer auf den Tisch zu stellen und weniger salzige Snacks zu essen.

6 Gramm Salz pro Tag lautet die Empfehlung für Erwachsene der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Zucker: Ein Becher Fruchtjoghurt enthält 25 bis 30 Gramm Zucker – damit wäre die laut WHO ideale Tagesration von 25 Gramm sogenanntem freien Zucker schon erreicht oder gar überschritten. Für einen durchschnittlichen Erwachsenen mit einer täglichen Zufuhr von etwa 2000 Kalorien gelten daher 50 bis 60 Gramm Zucker aus verarbeiteten Lebensmitteln wie etwa Cola, Ketchup oder Tiefkühl-Pizza noch als akzeptabel. Hinzu kommt noch der natürliche, in frischem Obst oder in Milch enthaltene Zucker.

Um den Zuckerkonsum zu reduzieren, hilft es schon, auf Haushaltszucker oder andere Süßungsmittel wie Honig, Sirup oder Fruchtdicksäfte zu verzichten. Zuckergesüßte Erfrischungsgetränke sind ebenfalls nicht empfehlenswert. Aber Zucker versteckt sich auch in Lebensmitteln, in denen es viele nicht erwarten, wie etwa Brot oder Wurst.

Was der Haut guttut

SPRECHSTUNDE NINA RUGE

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Es war der Münchner Dermatologe Stefan Duve, der mir half, Frieden zu schließen mit dem, was man taktvoll „unruhiges Hautbild“ nennt. Nach einer Odyssee zu zahllosen Hautärzten, Kosmetikerinnen und Homöopathen war ich schließlich bei ihm gelandet, um mich ein weiteres Mal zu beschweren: Mitesser, entzündliche Pusteln und Rötungen zieren besonders den empfindlichen Bereich um Mund und Nase.

Die Diagnose ergab: Eine genetische Disposition macht meine Talgdrüsen empfindlicher für das Testosteron im Blut – und das tägliche Schminken hatte mir eine sogenannte Kosmetikakne beschert. Was also sollte ich tun? „Annehmen, was ist – und das Beste draus machen“, riet Dr. Duve. Ich sollte konsequent alles weglassen, was Aknehaut nicht mag: fetthaltige Cremes, fetthaltiges Make-up, aber auch alles, was die Haut austrocknet. Eine regelmäßige Ausreinigung bei der Kosmetikerin wurde zur Pflicht. Das alles hat es gebracht. Heute ist mein Hautbild eines der ruhigeren Sorte.

Aktuell ist von Nina Ruge das Buch „Der unbesiegbare Sommer in uns“, Kailash, 256 Seiten, 17,99 Euro erschienen.

Den Atem vertiefen

UNSERE LEICHTESTE ÜBUNG

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Ein tiefer Atem verstärkt die Wirkung von Asanas (Yogaübungen) und baut Stress ab. Der herabschauende Hund ist kraftvoll und hilft, den Atem zu intensivieren.

Anleitung: In den Vierfüßlerstand stellen. Die Hände mit gespreizten Fingern in die Matte pressen und die Knie anheben. Langsam die Beine strecken und Hüften und Gesäß nach oben bewegen. Die Fersen streben Richtung Matte, müssen diese aber nicht berühren. Die Stellung eine Minute lang halten.

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Angina pectoris

DAS SAGT DER ARZT

Ein plötzlich auftretender anfallsartiger Schmerz in der Herzgegend beziehungsweise hinter dem Brustbein, auch Brustenge genannt.

Hätten Sie’s gewusst? Kinder, die im Jahr 2030 geboren werden, haben eine Lebenserwartung von mehr als 90 Jahren – bisher ist diese deutlich geringer.