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Fit & Gesund 2017

Ist der Körper in Bewegung, hilft das auch dem Geist, fit zu bleiben

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Qualivita-Seniorenzentrum Am Herzberg in Peine: Die Bewohner halten sich dort mit Übungen körperlich fit.

Sport bleibt auch im alter wichtig – angebote in Senioreneinrichtungen und bei Sportvereinen

Von Sylvia TelgeWolfsburg/Peine/Gifhorn. Sport ist wichtig, in jungen Jahren genauso wie im Alter. Denn Bewegung beugt Krankheiten wie Diabetes und Rückenbeschwerden vor, aber auch das Demenzrisiko wird gesenkt, sagen Experten. „Ist der Körper in Bewegung, ist der Geist in Bewegung“, erklärt Tina Könecke vom Qualivita-Seniorenzentrum Am Herzberg in Peine.Deshalb bietet die Einrichtung jede Menge Angebote für ältere Menschen. Das reicht vom Koordinationstraining, bei dem „von den Haarspitzen bis zum Fußgelenk“ alles in Bewegung kommt, bis zum Sitztanz. „Zur Musik werden bestimmte Bewegungsreihenfolgen geübt“, sagt Könecke. Das trainiere auch den Kopf. Außerdem kegeln die Bewohner im Seniorenzentrum gern. Es gibt zwar keine Kegelbahn, aber da kann man improvisieren, dem Spaß tue das keinen Abbruch. Anfangs kegelten die Senioren nur aus Spaß, mittlerweile werden Punkte gezählt – das sporne an. Ebenso wie die Senioren-Olympiade. Teilnehmer müssen zehn Stationen absolvieren, am Ende gibt es Urkunden und Blumen. Damit die Bewohner außerdem geistig in Bewegung bleiben, bietet das Seniorenzentrum Am Herzberg Karten- und Gesellschaftsspiele wie Skibbo sowie Gedächtnistraining an. Wortspiele sind besonders beliebt – aus ein paar Buchstaben entstehen gern mal 300 neue Worte, so Könecke.

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Wir erstatten 95 Prozent der Kursgebühren. Voraussetzung ist regelmäßige Teilnahme.

Philipp Drinkut, Sprecher Audi BKK

Der MTV Gifhorn bietet seit 1977 spezielle Kurse für Senioren an – mit dem Angebot „Altersriege“ ging es los. Dahinter verbirgt sich Gymnastik für Ältere. Mittlerweile gibt es verschiedene Kurse in den Abteilungen Gesundheitssport, Gymnastik und in der eigens gegründeten Seniorenabteilung: Wassergymnastik gehört ebenso dazu wie RehaSport oder Hobby-Volleyball. Die meisten Senioren kommen übrigens von sich aus und nicht, weil der Arzt ihnen Sport verordnet habe, sagt Dr. Ulrich Prang, Abteilungsleiter Gesundheitssport.

Sport im Alter ist aber nicht nur gut, um altersbedingten Abbau der Muskulatur, Osteoporose oder Herz/Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Die sozialen Kontakte seien genauso wichtig.

Das sehen die Krankenkassen genauso. Deshalb unterstützen sie ihre Versicherten mit zahlreichen Gesundheitskursen. Die Audi BKK beispielsweise schafft dafür Anreize: „Wir erstatten 95 Prozent der Kursgebühren, maximal 90 Euro“, erklärt Pressesprecher Philipp Drinkut. Regelmäßige Teilnahme sei Voraussetzung. Um das richtige Präventionsangebot zu finden, gibt es den so genannten Procam-Test, der das Herzalter (biologisches Alter) ermittelt. Das unterscheidet sich vom faktischen Alter und wird neben erblicher Veranlagung und äußeren Umweltfaktoren in erheblichem Maß beeinflusst. Ob ein Mensch lange gesund bleibt, hänge zum großen Teil vom Lebensstil ab, dazu gehört Sport. Wer Leistungsfähigkeit und Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten möchte, der sollte der drohenden biologischen Unterforderung seines Körpers entgegenwirken und am besten Muskelkraft trainieren, so die Audi BKK.

KURZNOTIZEN

Bluthochdruck: Saunieren erlaubt

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Saunieren: Bei Bluthochdruck vorher den Arzt fragen.

Königstein. Wer einen hohen Blutdruck hat, muss nicht unbedingt aufs Saunieren verzichten. Darauf weist die Deutsche Hochdruckliga in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „naturarzt“ hin. Der Blutdruck muss allerdings gut eingestellt sein. Bei 20- bis 50-Jährigen sollte er bei einer Belastung mit 100 Watt auf einem Fahrradergometer nicht über einen Wert von 200 zu 100 mm Hg steigen. ein Saunabesuch entspricht einer Belastung von rund 70 Watt. Wer einen hohen Blutdruck hat und lange nicht mehr beim Sport war, sollte vor einem Saunagang den Arzt um Rat fragen.

Darum ist Reiten gut für den Rücken

Warendorf. links, rechts, auf, ab, vor, zurück: So bewegt sich der Rücken eines Pferdes – und das im Gleichklang. Wer auf diesem Rücken sitzt, muss die Bewegung des Tieres permanent ausgleichen. „aktiviert werden dabei auch ganz kleine Muskeln, die man normalerweise nicht so gut erreicht“, sagt Thomas Ungruhe, Leiter der Abteilung Breitensport der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. „Und das Beste ist: Der Reiter kann sich der Bewegung nicht entziehen.“

Das sei auch der Grund, warum einsteiger häufig nach 20 Minuten, in denen das Pferd nur im Schritt geht, schon aus der Puste sind. Steigern lasse sich das ganze dann beliebig durch Trab, Galopp oder andere Sitzpositionen. einen guten ausgleich bietet Reiten Menschen, die viel am Schreibtisch sitzen. auf dem Pferd bekommen sie nicht nur frische Luft und Tageslicht, sie mobilisieren auch genau den Teil des Körpers, der im Sitzen besonders belastet wird: den unteren Rücken. „Beim Reiten wird die Wirbelsäule gut aufgerichtet“, ergänzt Ungruhe. Wer noch nie Sport gemacht hat oder längere Zeit krank war, sollte allerdings beim Arzt klären lassen, ob Reiten für ihn geeignet ist. „Dagegen sprechen könnten akute Schmerzen oder Kreislaufprobleme“, sagt Ungruhe. angst, vom Pferd zu fallen, müsse man nicht haben: „Das Pferd wird in der Regel geführt.“