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Patienten-Rundschau 2017

Früherkennung kann Leben retten

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Foto: Jonas Glaubitz/Fotolia

Gesundheitstipps Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung der Frau, allerdings sind die Ursachen dafür noch nicht sicher bekannt. Zu den Risikofaktoren zählen eine frühe erste Regelblutung und eine späte Menopause. Auch ein Einfluss des Lebensstils wird immer mal wieder erörtert, konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden. Als sicher aber gilt, dass es generell zwei Brustkrebsgene gibt, die allerdings nicht alle Erkrankten – egal, ob männlich oder weiblich– in sich tragen. Bekannt ist auch, dass Frauen mit Kindern, die selbst gestillt haben, seltener betroffen sind.Als beste Behandlungsoption gilt nach wie vor die Früherkennung eines Knotens. Dafür können die Frauen zwischen dem 30. und 49. Lebensjahr einmal jährlich eine Früherkennungsuntersuchung bei ihrem Frauenarzt beziehungsweise ihrer Frauenärztin in Anspruch nehmen. Dabei tasten die Mediziner die Brüste und ihre Lymphknoten ab und fragen außerdem nach spürbaren Veränderungen.Ab dem 50. Lebensjahr werden alle Frauen im Rahmen eines Screening-Programms in regelmäßigen Abständen zu einer Mammographie eingeladen, bevor im Alter ab 70 Jahren wieder eine Tastuntersuchung angeboten wird, um eine weitere Strahlenbelastung zu vermeiden. „Allerdings können Frauen auch selbst eine Menge tun, um Veränderungen an Brust und Gewebe frühzeitig aufzuspüren“, ist Dr. Thomas Heuer, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, überzeugt. Dabei biete sich vor allem die monatliche Selbstuntersuchung an, für die bis zu den Wechseljahren etwa sieben Tage nach der letzten Blutung der optimale Zeitpunkt ist. „Dann haben sich alle hormonellen Veränderungen zurückgebildet“, erläutert Heuer. Nach den Wechseljahren sollte ein beliebiger Tag festgesetzt und dann alle vier Wochen untersucht werden.Die Vorgehensweise ist ganz einfach: Beim Blick in den Spiegel lässt sich erkennen, ob die Brüste gleich aufgebaut sind oder ob Ungleichheiten, Dellen oder auch Einziehungen vorhanden sind. Bei der Untersuchung sollten auch und vor allem im Seitenvergleich die Arme angehoben werden, um zu sehen, ob sich die gesamte Brust anhebt oder ein Teil an der Brustwand fixiert ist.Anschließend gilt es, die Brust wie eine Uhr aufzuteilen: Oben in der Mitte ist 12.00 Uhr, dann geht es nach links weiter mit 01.00 Uhr, 02.00 Uhr und so weiter. In der unteren Mitte befindet sich folgerichtig 06.00 Uhr. Mit leicht kreisenden Bewegungen können sich Frauen dann mit zwei Fingerkuppen in Richtung Brustwarze vortasten und dabei auf kleine Knoten achten. Analog wird die Untersuchung bis in die Achselhöhle fortgesetzt. Abschließend sollten gleichzeitig beide Brustwarzen abgetastet werden. Gibt es Sekretabgang oder lässt sich ein Schmerz auslösen? Ist eine der Brustwarzen neuerdings eingezogen? Fallen andere Besonderheiten auf? Egal, welche Veränderungen spürbar werden – eine frauenärztliche Untersuchung ist in jedem Fall unabdingbar. Um die Technik der Selbstuntersuchung zu festigen, bietet die Frauenklinik spezielle Kurse an, die im Internet unter www.klinikum-peine.de angekündigt werden.Dr. Thomas Heuer Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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