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Mit Sport gegen Arthrose

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© Hongqi Zhang/123RF

REGELMÄSSIGE BEWEGUNG IST DIE BESTE MEDIZIN

Anlaufschmerzen beim Aufstehen aus dem Bett oder dem Sessel sind meist die ersten Anzeichen einer Arthrose. Schreitet die Erkrankung fort, werden häufi g Treppensteigen oder lange Gehstrecken zur Qual, bis schließlich die Gelenke selbst bei Ruhe schmerzen. Die Ursache liegt in einem stetigen Abbau von Knorpel, welcher die am Gelenk beteiligten Kochenenden überzieht. Wie ein Puffer federt dieser harte Stöße und abrupte Bewegungen ab. Fehlt ein Teil des Knorpels, reiben die Gelenkflächen der Knochen ohne Schutz schmerzhaft aufeinander. Auch angrenzende Knochen, Muskeln, Kapseln und Bänder können in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Folge sind Funktionseinschränkungen des Gelenks, welche die Beweglichkeit selbst bei kleinen Aktivitäten erheblich einschränken.ÜBERLASTUNG DES GELENKSJede zweite Frau und jeder dritte Mann zwischen 70 und 79 Jahren leidet unter Arthrose, so die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) des Robert-Koch-Institutes. Doch auch jüngere Menschen sind schon von Arthrose betroffen. Meist sind Knie- und Hüftgelenke verändert. Die Deutsche Rheuma-Liga nennt als größten Risikofaktor das Alter, gefolgt von anatomischen Fehlstellungen. Xoder O-Beine, Fehlstellungen der Hüfte oder anderer Gelenke, zum Beispiel nach Unfällen, können zu einer Überlastung des Gelenkes führen. Auch Übergewicht, körperliche Überanstrengung und mangelnde Bewegung gehen häufig mit einer Arthrose einher. Dadurch bilden sich kleine Rissen im Knorpel, durch die vermehrt Flüssigkeit in die Gelenkkapsel gelangt. Es kommt zum Untergang von Knorpelzellen und zur Freisetzung von Substanzen, welche den Knorpel weiter zerstören.

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Arthrose am Beispiel des Kniegelenks

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Ist der Knorpel verschlissen, reiben die Gelenkfl ächen schmerzhaft aufeinander. © CH Alpha-Forschung


SPORT MUSS SEIN!


Wer Schmerzen in den Gelenken hat, versucht, sich möglichst wenig zu bewegen. Doch dies führt dazu, dass die Arthrose weiter fortschreitet. Bewegung ist die beste Medizin, vorhandenen Knorpel zu schützen, die Bewegungsfähigkeit des Gelenkes wieder herzustellen und Schmerzen zu lindern, betont die internationale Arthrosegesellschaft Osteoarthritis Research Society International (OARSI). Der Grund: Bewegung sorgt dafür, dass ausreichend Gelenkschmiere gebildet wird, die den Knorpel ernährt. Nährstoff e können optimal in den Knorpel einmassiert und Stoff - wechselendprodukte der Zellen entsorgt werden. Sport stärkt außerdem Muskeln, Sehnen und Bänder, welche den Gelenken Halt geben, und baut Übergewicht ab, was die Belastung der Gelenke vermindert.

BEWEGEN OHNE ZU BELASTEN

Ideal sind alle Sportarten, bei denen die Gelenke entlastet und die Bewegungen gleichmäßig ohne Erschütterungen ausgeübt werden. Schon zwei bis drei Stunden pro Woche genügen. Für welchen Sport Sie sich auch entscheiden – am wichtigsten ist, dass Sie mit Freude dabei sind. Schließlich soll die körperliche Aktivität Bestandteil Ihres Alltags werden. Verabreden Sie sich am besten mit Gleichgesinnten. So macht das Sporteln mehr Spaß und Sie überwinden leichter den inneren Schweinehund, falls doch das Sofa lockt. Nutzen Sie dabei die Angebote von Rehasport-Anbietern oder Selbsthilfegruppen, wie der Deutschen Rheuma-Liga. Hier wird unter Anleitung trainiert, sodass Fehler gleich korrigiert werden. Sollten während des Trainings Schmerzen auftreten, brechen Sie dieses ab und sprechen Sie mit Ihrem Übungsleiter.

Doch auch, wenn Sie sich nicht für einen Sport erwärmen können – selbst schlichtes Spazierengehen bringt viel, wenn es regelmäßig ausgeführt wird, so die internationale Arthrosegesellschaft. Von Sportarten mit hohem Tempo und abrupten Richtungswechseln, wie Squash, Fußball oder Leichtathletik, sollten Sie lieber die Finger lassen. Sie belasten die Gelenke und bergen ein hohes Verletzungsrisiko.