Auf den Tag genau seit 30 Jahren dreht Michael Eckardt mit Leidenschaft und Können die Zeit von Sitzen zurück und gibt ihnen ein frisches Aussehen, wenn Liebe zum Detail beim Platznehmen und Mehr-Wert für Fahrzeuge gefragt sind. Der Autosattlermeister und Polsterer absolvierte 1988 gerade seine Meisterprüfung in Regensburg als sein Lehrmeister Erich Hensel erkrankte, sich aus dem Geschäft zurückzog, und der Geselle eher als gedacht den Sprung in die Selbständigkeit wagte. Am 1. September 1988 übernahm Eckardt in der Peiner Bodenstedtstraße/Ecke Echternstraße den Sattler-Handwerksbetrieb Hensel und entschloss sich schnell, seine eigene Firma am Lehmkuhlenweg 24 in Peine zu errichten. Der Neubau war bereits 1990 bezugsfertig. Seither ist die Sattlerei und Polsterei Michael Eckardt im Peiner Land, in der Region und bundesweit eine gefragte Adresse, wenn es um Oldtimer, Neuwagen, Möbelstücke, Planen, Markisen, Sonnensegel oder Zelte geht. Denn in dem Meisterbetrieb sind Lieblingsstücke und individuelle Lösungen stets in guten Händen.
„Wegen der außergewöhnlichen Umstände bekam ich 1988 eine Ausnahmegenehmigung und durfte die Sattlerei auch ohne Meistertitel übernehmen. Damals besuchte ich bereits die Meisterschule und absolvierte dann ein Jahr später an der Abendschule die Meisterprüfung“, erinnert sich Eckardt.
Behutsam legt der Handwerksmeister ein Stück Originalstoff auf den ausgebauten Sitz des Oldtimers. Mit Geduld und Augenmaß arbeitet sich Eckardt Stück für Stück durch den Volkswagen, dessen Innenausstattung wieder wie neu aussieht. Präzision, Vorstellungsvermögen, Fingerspitzengefühl, Geduld und Ruhe sind Voraussetzungen für den Sattler- und Polstererberuf – Eigenschaften, die Eckardt mit Leib und Seele erfüllt.
„Eigentlich wollte ich nach einem Praktikum eine Kochlehre im Peiner Schützenhaus machen. Lehrstellen waren 1979 rar und der Ausbildungsplatz war schon belegt“, erzählt Eckardt. Der Bruder seines Gesellen Michael Kampe – er arbeitet seit 1989 bei Eckardt – gab ihm den Tipp, sich bei Sattlermeister Hensel vorzustellen. „Beim Vorstellungsgespräch entdeckten wir gemeinsame Verwandte in Ostpreußen, ich bekam die Lehrstelle und wurde gut aufgenommen“, erinnert sich Eckardt.
Zu den Arbeitsfeldern der Sattlereimeisterbetriebs und der Polsterei Eckardt gehören das Beziehen von Sitzen, Garnituren, Sofas, Sesseln gepolsterten Türen, die Fertigung von Planen aller Art – für Lkw, Anhänger oder als Schutz für Oldtimer –, Sitzreparaturen für Motorräder sowie Baufahrzeuge, Behandlungsliegen- und stühle oder neue Cabrioverdecke.
Zu Land, zu Wasser und in der Luft – Eckardt und sein Team kümmern sich auch um die Innenausstattung und Verdecke von Booten und überarbeiten Flugzeugsitze. Im „Zeit-Haus“ der Autostadt in Wolfsburg oder in der „Welt der Luftfahrt“ auf dem Flughafen Hannover finden Besucher einen von Eckardt historisch stimmig restaurierten VW Käfer und bezogene Flugzeugsitze. Birthe Kußroll-Ihle
