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Sprechstunde

Defibrillator

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© pixelaway/123RF

Leben retten durch Elektroschocks

Jedes Jahr sterben in Deutschland 100.000 Menschen an dem plötzlichen Herztod. Viele könnten gerettet werden, wenn Ersthelfer schnellen Zugang zu einem automatisierten externen Defibrillator, kurz AED oder Defi, haben und ihn im Notfall auch einsetzen. Viele scheuen sich vor der Anwendung, dabei ist die Bedienung kinderleicht.Neustart für das HerzHerzkammerflimmern und andere Herzrhythmusstörungen können innerhalb weniger Minuten zum plötzlichen Herztod führen, wenn sie nicht unterbrochen werden. Zum Stopp der lebensgefährlichen Störungen eignen sich Elektroschocks. Sie sorgen im Herzen für Ruhe, indem sie alle Erregungen unterbrechen. Dadurch erhält das Herz die Chance, wieder einen geordneten Herzschlag durchzuführen, um Sauerstoff und Nährstoffe in den Körper zu pumpen. Genau diese lebensrettenden Elektroschocks kann ein Defibrillator verabreichen.

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Keine Angst vor der Anwendung eines Defibrillators. Die automatische Sprachansage gibt genaue Anweisungen, was zu tun ist. © ASB

Wichtig: Rechtzeitig Einsatz

Ist eine Person wegen eines Herzstillstandes bewusstlos zusammengebrochen, bleiben für eine erfolgreiche Rettung nur 3 bis 5 Minuten. Nur dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, einen Menschen ohne bleibende Schäden wiederzubeleben. Entscheidend ist daher, dass nach der Überprüfung der fehlenden Atmung und dem Absetzen des Notrufes 112 mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung und mit dem Einsatz eines Defibrillators umgehend angefangen wird. Früher war der Gebrauch der Geräte nur Ärzten und Sanitätern vorbehalten. Doch mit der Entwicklung der automatisierten externen Defibrillatoren gibt es heute Geräte, die auch von ungeübten Personen ohne vorherige Kenntnisse bis zum Eintreffen der Rettungskräfte bedient werden können. Sie hängen in vielen Betrieben, Schulen, Sportvereinen und an mehreren öffentlichen Orten und Gebäuden im Peiner Land, zum Beispiel am Rathaus, am Goltzplatz oder im Naturfreibad Bettmar. Sie sind erkennbar an dem Defi-Symbol: ein weißes Herz mit einem Blitzpfeil, dem Symbol für elektrische Spannung. Sinnvoll ist, wenn eine Person beim Bewusstlosen bleibt und Erste Hilfe leistet und eine andere einen Defibrillator holt.

Defi kann jeder

Keiner, der im Notfall bei einem plötzlich bewusstlosen Menschen den Defi anwenden möchte, muss Angst haben, etwas falsch zu machen. Denn die Geräte geben nach dem Einschalten automatisch per Sprachausgabe und per Zeichnung Anweisungen, was zu tun ist. Der Benutzer muss zunächst zwei Klebeelektroden auf die nackte und trockene Brust des Patienten anbringen. Darüber misst das Gerät automatisch die Herzströme und wertet diese aus. Ist ein Stromschlag notwendig, gibt das Gerät die Anweisung, die Schocktaste zu betätigen. Zu diesem Zeitpunkt darf der Patient nicht berührt werden. Nach dem Schock sollte die Herzdruckmassage weiter durchgeführt werden, bis das Gerät erneut den Herzrhythmus analysiert und evtl. einen erneuten Stromstoß „verlangt“. Keiner braucht also zu befürchten, etwas falsch zu machen. Schlimmer ist, keine Erste Hilfe zu leisten.

Leben retten lernen

Möchten Sie den Umgang mit einem Defibrillator kennenlernen? Wissen Sie noch, wie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung oder die stabile Seitenlage durchzuführen ist? Wenn Ihr Erste-Hilfe-Kurs schon einige Jahre her ist, ist es an der Zeit, ihn aufzufrischen. Das Deutsche Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund und die Johanniter-Unfall-Hilfe bieten in und um Peine Kurse und Fortbildungen an. Einfach dort anrufen oder die aktuellen Kurse im Internet einsehen und anmelden.