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City Magazin Peine - Herbst

Formen der Natur für Maßanfertigungen und Objekte

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Matthias Hinsenhofen fertigt Wabenmuster.

Künstler Matthias Hinsenhofen kombiniert Metall und Glas

Es ist das Spiel mit Linien, Glas und Metall, eine Fusion aus Fläche und Konstrukt, ohne Berechnung, was am Ende dabei herauskommt. Wenn der Diplom-Designer Matthias Hinsenhofen fragil anmutende Metallskelette aus Rundeisen fertigt, hat er die Formen der Natur im Hinterkopf – die Strukturen von Waben entstehen. In der Glasmanufaktur „Harzkristall“ wird das Glas mit der Glasmacherpfeife direkt in die Metallstrukturen geblasen, im Ofen dann langsam heruntergekühlt und nachbearbeitet. Hinsenhofen fertigt in seinem Hildesheimer Atelier oder arbeitet in Stederdorf, wo er Entwurf, Planung und Modellbau realisiert.

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Fragil wirkend und doch stabil: Objekt aus Glas und Metall.

Der Metallgestalter gilt als Newcomer der europäischen Glaskunst. Seine Objekte sind Gebrauchs- und Kunstgegenstand in einem, haben ihm 1997 und 2001 Auszeichnungen des Corning Museum of Glass in New York eingebracht. „Ich verstehe mich als Dirigent, der Glasmacher ist der Musiker, der die geometrischen Formen umsetzt. Wir beide vertrauen einander und haben Spaß beim gemeinsamen Entstehungsprozess“, beschreibt er die Teamarbeit bei seinen Objekten aus Metall und Glas – Vasen, Schalen und Lichtobjekte.

Seine künstlerische Individualität und Kreativität lässt er als Schlosser und Schmied bei Maßanfertigungen für drinnen und draußen einfließen. Er stellt Tore, Zäune, Geländer, Fenstergitter gegen Einbruchschutz, Vordächer, Treppen, Rankhilfen, Wetterfahnen, Garderoben, Sitzmöbel, Leuchten und alles, was sich Auftraggeber aus Metall wünschen, her.

„Die Graustufen zwischen Kunst und Design gehören genauso zu meinem Universum wie die Luft zum Atmen.“

MATTHIAS HINSENHOFEN

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So hat Hinsenhofen beispielsweise für ein Wasserspiel die Brunnenskulptur gebaut und ein Rosengitter für den Kreuzgang des Hildesheimer Doms gefertigt. Für einen fragil wirkenden Hocker hat er 35 Meter Draht verarbeitet. „Drei Männer können darauf stehen“, bemerkt er. Seine Skulpturen – die er in kleiner Ausführung als Türgriffe herstellt – erinnern an aufsteigende Flammen. Inspiration dafür lieferte seine Lehre als Heizungsbauer. So schweißt der 50-Jährige bei der Skulptur Rohrwinkel von Stahlheizungsrohren zusammen, schleift Schweißnähte ab und schmiedet Spitzen an.

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Rosenbogen passend zur Tür.

Bereits mit 28 Jahren machte sich der gebürtige Nottulner selbstständig. Nach seiner Ausbildung studierte er an der Hildesheimer Fachhochschule im Studiengang Metallgestaltung und schloss ein Aufbaustudium in Zusammenarbeit mit der Schott Glas AG Glashütte Harzkristall an. Stahl, Edelstahl, verzinkten Stahl, zuweilen auch Kupfer oder Aluminium verwendet er für seine Arbeiten. „Schon während der Lehre habe ich Reliefs gebaut“, sagt Hinsenhofen, der aus einer Handwerkerfamilie stammt und hinzufügt: „Die Graustufen zwischen Kunst und Design gehören genauso zu meinem Universum wie die Luft zum Atmen.“

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Künstlerspiel mit Formen und Materialien.
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Matthias Hinsenhofen nimmt an den Offenen Ateliers am 23. und 24.September teil. Schmedekenstraße 1, Stederdorf, mobil 0179 3927775