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Bundesliga 2018/2019

Nur Glück wird nicht reichen

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Hintere Reihe (v. l.): Havard Nielsen, Oliver Fink, Aymen Barkok, Marvin Ducksch, Emmanuel Iyoha, Emir Kujovic, Robin Bormuth, Kenan Karaman, Andre Hoffmann. 3. Reihe: Mannschaftsbetreuer Oliver Paashaus und Benjamin Hauptmann, Gökhan Gül, Niko Gießelmann, Kaan Ayhan, Marcel Sobottka, Adam Bodzek, Alfredo Morales, Anderson Lucoqui, Rouwen Hennings, Videoanalyst Philipp Grobelny, Mentalcoach Axel Zehle. 2. Reihe: Mannschaftsärzte Ulf Blecker, Ulrich Keil und Thomas Wieczorek, Physiotherapeuten Thomas Gucek, Marcel Verstappen und Carsten Fiedler, Athletiktrainer Robin Sanders, Torwarttrainer Claus Reitmaier, Co-Trainer Thomas Kleine, Cheftrainer Friedhelm Funkel. Vorn: Benito Raman, Jean Zimmer, Taylan Duman, Georgios Siadas, Michael Rensing, Tim Wiesner, Raphael Wolf, Diego Contento, Kevin Stöger, Kianz Froese, Davor Lovren.

Schnellcheck

Der Ort bleibt der gleiche, der Name ist ein neuer – und der sorgt in Düsseldorf für Zündstoff. Die Fortuna, als Zweitligameister aufgestiegen, trägt ihre Heimspiele ab dieser Saison nämlich in der Merkur-Spielarena aus. Ein Glücksspielriese hat sich die Namensrechte am Stadion, das zu 100 Prozent der Hauptstadt Nordrhein-Westfalens gehört, gesichert. Ein Fußballstadion mit dem Namen einer Zockerhölle zu besuchen, stößt bei vielen Düsseldorfern auf Widerspruch. Offensichtlich auch beim Klub selbst. „Wir sehen vonseiten Fortunas Gesprächsbedarf und werden uns daher mit der Stadtspitze kurzfristig zusammensetzen“, teilte der Klub nach der Entscheidung mit.

Aufsteiger Fortuna Düsseldorf hat einen Kader zusammen, der wenig Bundesliga-Erfahrung aufweist. Hoffnungsträger ist Neuzugang Marvin Ducksch.

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Teuerster Neuzugang der Vereinsgeschichte: Düsseldorf ließ sich Marvin Ducksch 2 Millionen Euro Ablöse kosten.

Ein Hoffnungsträger im Kampf gegen den Abstieg ist Marvin Ducksch. Der Stürmer ist mit 18 Treffern im Trikot von Holstein Kiel amtierender Torschützenkönig der 2. Liga und mit einer Ablöse von 2 Millionen Euro der teuerste Transfer der Fortuna. Nun muss er beweisen, dass er auch das Zeug für die Bundesliga hat – wie der ganze Verein.

Der Hitzfeld-Check

Es ist unglaublich, wie Friedhelm Funkel immer noch brennt und eine Mannschaft begeistern kann. Den Aufstieg zu schaffen, war eine großartige Leistung, zumal das Umfeld in Düsseldorf auch alles andere als einfach ist.

Passend könnte der neue Name der Spielstätte dennoch sein. Denn die Fortuna dürfte einiges an Glück brauchen, um sich den Verbleib in der Bundesliga, in der sie zuletzt 2012/2013 spielte, zu sichern. Und noch einiges mehr.

6 Mal stieg Friedhelm Funkel als Trainer bereits in die Bundesliga auf – Rekord.

Die Fans warten erst mal ab. 30 000 Dauerkarten sollten verkauft werden, nur 24 000 fanden schließlich einen Besitzer – und das nach fünf Jahren Erstligapause.

Als Coach hat die Fortuna mit Friedhelm Funkel, ältester Bundesliga-Trainer in dieser Saison, zwar einen Mann mit immenser Erfahrung, doch für die allermeisten Spieler ist die Bundesliga Neuland. Die bekanntesten Namen tragen Michael Rensing und Diego Contento – beide früher beim FC Bayern. Sie sind aber auch nicht mehr auf dem Leistungsstand, den sie besaßen, als sie in den Reihen des Rekordmeisters standen.


Anstatt auf Stars muss Funkel deswegen auf ein harmonierendes Team bauen. Nur als Einheit könne die Fortuna den Klassenerhalt schaffen, impft er seinen Spielern immer wieder ein. „Wir wollen ein ekliger Gegner sein, nicht unfair, aber sperrig, aggressiv, unangenehm zu spielen“, beschreibt Funkel die von ihm favorisierte Spielweise. „Wir gehen demütig an die Sache ran. Wir machen uns nicht kleiner, als wir sind, aber wir sind darauf eingestellt, dass es weniger Erfolge geben wird als im letzten Jahr.“ Zumal Fortuna mit Florian Neuhaus (zurück zu Mönchengladbach) und Genki Haraguchi (nach Hannover gewechselt) zwei ihrer Spieler nach auslaufenden Ausleihen nicht halten konnte.

Schnellcheck

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Das Stadion - Merkur-Spielarena, Eröffnung: 2005, Kapazität: 54 600

Die Zugänge

Marvin Ducksch
FC St. Pauli, 2 Mio.

Benito Raman
Standard Lüttich, 1,5 Mio. (zuvor geliehen)

Jean Zimmer
VfB Stuttgart, 0,9 Mio. (zuvor geliehen)

Aymen Barkok
Eintracht Frankfurt, Leihe, 0,5 Mio.

Dodi Lukebakio
FC Watford, Leihe

Kevin Stöger
VfL Bochum, ablösefrei

Alfredo Morales
FC Ingolstadt, ablösefrei

Diego Contento
Giron. Bordeaux, ablösefrei

Matthias Zimmermann
VfB Stuttgart, ablösefrei

Kenan Karaman
Hannover 96, ablösefrei

Emmanuel Iyoha
VfL Osnabrück, Leih-Ende

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Die Trikots - Heim
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Die Trikots - Auswärts

Die Abgänge

Marlon Ritter
SC Paderborn, 0,5 Mio. (zuvor geliehen)

Kemal Rüzgar
Altinordu, ablösefrei

Jerome Kiesewetter
Ziel unbekannt

Lukas Schmitz
Wolfsberger AC, ablösefrei

Julian Schauerte
KAS Eupen, ablösefrei

Justin Toshiki Kinjo
Ziel unbekannt

Axel Bellinghausen
Karriereende

Florian Neuhaus
B. M’gladbach, Leih-Ende

Genki Haraguchi
Hannover 96 (war von Hertha BSC ausgeliehen)

Die Transferbilanz

Einnahmen: 500 000 Euro
Ausgaben: 4 900 000 Euro
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Summe:   –4 400 000 Euro

Der Trainer

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Friedhelm Funkel ist das Urgestein unter den aktuellen Bundesliga-Trainern. Der 64-Jährige stellte mit seinem sechsten Aufstieg ins Oberhaus einen neuen Rekord auf. Während seiner Laufbahn ist Funkel aber auch mehrfach mit seinen Klubs aus der Bundesliga abgestiegen. Ob es ihn auch mit Düsseldorf trifft?