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Sicherheitswochen 2017

Gefahren durch multiresistente Erreger: „Hygiene ist das A und O“

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Desinfektion: Hygiene ist das A und O.

Klinikum Peine unternimmt viel für die Sicherheit der Patienten – Antibiotika dürfen nicht „auf Verdacht“ verordnet werden

Von Dr. Nicole Laskowski KREIS PEINE. MRE ist die Abkürzung für multiresistente Erreger. Hierbei handelt es sich um Bakterien, die gegen viele, in wenigen Fällen auch alle bekannten Antibiotikaklassen resistent geworden sind. Die üblicherweise eingesetzten Antibiotika sind dann nicht mehr wirksam.„Die Entstehung von Resistenzen beruht auf sehr vielfältigen Ursachen. Zum einen kann Resistenz entstehen, wenn zu viele Antibiotika in unzureichender Art und Weise bei Patienten im Krankenhaus, bei Patienten in der ambulanten Praxis oder in der Tierhaltung und Tiermedizin eingesetzt werden. Zum anderen können sich resistente Erreger innerhalb von Krankenhäusern ausbreiten“, weiß Professor Dr. Christian Eckmann, Ärztlicher Direktor des Klinikums Peine. Er ist Mitglied von nationalen und internationalen Fachgremien sowie Berater von Initiativen der Bundesregierung.Dies liege nicht nur daran, dass hygienische Standards zum Teil vernachlässigt werden, sondern auch daran, dass besonders schwerkranke Patienten in den Krankenhäusern liegen, die besonders empfänglich für MRE sind.„Gegensteuern können wir durch einen verstärkten Dialog mit Patienten. Viele leichtere Infektionskrankheiten können auch symptomatisch behandelt werden, insbesondere dann, wenn keine Bakterien die Auslöser sind. Gegen virale Erkrankungen helfen Antibiotika nicht“, bekräftigt Eckmann.

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Gefahren durch multiresistente Erreger: „Hygiene ist das A und O“-2
Christian Eckmann

Einhergehen müsse die Aufklärung der Patienten mit der Schulung ärztlichen Personals. Hier müsse Klarheit darüber herrschen, dass Antibiotika nur verordnet werden dürfen, wenn es eine klare Veranlassung dazu gebe und nicht „auf Verdacht“. Ferner sei die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika in der Tierhaltung und in der Tiermedizin ein entscheidender Baustein dafür, dass weniger Resistenzen entstehen.

„Sehr großen Wert legen wir im Klinikum Peine selbstverständlich auf die Hygiene. Es gibt speziell ausgebildete Fachkräfte, die sich um dieses Thema kümmern. Daher sind die Nachweise resistenter Erreger in unserem Klinikum niedriger als in Vergleichskrankenhäusern. Wir möchten die Ausbreitung multiresistenter Erreger weiter eindämmen“, erklärt der Experte.

Und komme es doch zu einer Infektion, werde im Klinikum Peine möglichst schnell gehandelt. Es gebe stark wirksame Substanzen, die gegen resistente Erreger helfen, wenn sie möglichst schnell eingesetzt werden.

„Insgesamt gesehen wird es aber immer schwieriger, hier geeignete Mittel zu finden. Neue Antibiotika werden erst in letzter Zeit wieder verstärkt zugelassen. So sollten wir unser Hauptaugenmerk darauf richten, Infektionen zu vermeiden“, so Eckmann abschließend.

Experte: So können Sie Ihr Haus sicher machen

Etliche technische Systeme sind verfügbar – Tipps: Staat unterstützt Investition in Sicherheit

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Vorsicht: Gekippte Fenster locken Einbrecher an. FOTO: ARCHIV

WOLFSBURG/KREIS PEINE. Horst-Peter Ewert ist ein Polizist, der sich hervorragend mit Einbruchsschutz auskennt: Seit vielen Jahren gibt der Wolfsburger als Sicherheitsberater Tipps, die den Tätern das Handwerk legen sollen. Hier verrät er, wie ein Haus am besten geschützt werden kann. Und das gilt natürlich auch für den Kreis Peine.

Grundlegend gilt: Die technischen Sicherungssysteme sind vielfältig und müssen auf die jeweilige örtliche Situation abgestimmt werden. Dabei reicht die Palette von Alarmanlagen (lauter und stiller Alarm, Beleuchtung etc.) über hochwertige und zertifizierte mechanische Schloss- und Riegelsysteme für Türen bis zur einbruchshemmenden Fenstersicherung, vom Gitter bis zur Videoanlage, vom Bewegungsmelder über Weitwinkel- Türspione bis zu speziellen Beschlägen für Tür und Fenster.

Der Staat fördert Investitionen über die KfW-Bankengruppe, dabei sind Zuschüsse je nach Investitionssumme zwischen 500 und 15 000 Euro möglich. Auch darüber informiert die Polizei.

Doch was sollte man im Alltag beachten?

- In Mehrfamilienhäusern die Haustür geschlossen halten; beim Klingeln prüfen, wer ins Haus will; keine Hinweise auf leere Wohnungen geben (ständig geschlossene Rollos oder volle Briefkästen).

- Wertgegenstände wie Schmuck und Münzen gehören ins Bank-Schließfach oder sollten zumindest sehr gut versteckt sein. Nach Einbrüchen hilft der Polizei und der Versicherung eine möglichst exakte Wertsachenliste, vielleicht sogar mit Fotos der Gegenstände (Formblatt bei der Polizei erhältlich).

- Fenster und Balkontüren bei Abwesenheit niemals angekippt lassen. Türen und Fenster sollten vielmehr auch bei kurzer Abwesenheit sicher verschlossen werden (Türen zweimal abschließen). Gehen Wohnungs- oder Hausschlüssel verloren, Schließzylinder auswechseln. Und: Keine Schlüssel außerhalb des Hauses verstecken!

- Bei Alarmanlagen allzu häufige Fehlalarme vermeiden, sonst reagiert die Nachbarschaft möglicherweise nicht mehr.

- Rollläden sind kein sicherer Einbruchsschutz, sie sollten zumindest gegen Hochschieben gesichert werden. Auch Alarmanlagen oder Bewegungsmelder sind allein keine ausreichende Sicherung.

- Verdächtige Personen in der Nähe von Eigenheimen oder in Mehrfamilienhäusern der Polizei melden. cba