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Gegen das Vergessen

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Der ambulante Besuchsdienst „Grüne Damen und Herren“ in Hamm kümmert sich um alte, alleinstehende oder demenzkranke Menschen zu Hause. Foto: djd/Deutsche Fernsehlotterie/Jan Ehlers

Demenz-Kranke und ihre Angehörige benötigen Verständnis und Unterstützung

Demenz ist eine altersbedingte Erscheinung, die jeden treffen kann: In Deutschland leben 1,6 Millionen Menschen mit dieser Erkrankung, jährlich kommen etwa 40.000 neue Diagnosen hinzu. Und jeder hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen: Häufig tritt die Demenz erst im hohen Alter auf, manche erkranken aber schon mitten im Berufsleben. Betroffene und Angehörige stellen zudem fest, dass die Demenz schleichend verläuft und verschiedene Gesichter hat. Zu Beginn sind es nur leichte Erscheinungen, die den Alltag kaum beeinträchtigen. Später wächst der Unterstützungsbedarf und die Betroffenen benötigen eine einfühlsame Begleitung. Angehörige stoßen hier oft an psychische und auch körperliche Grenzen, umso wichtiger ist es, Unterstützung zu akzeptieren und sich etwa an Selbsthilfegruppen vor Ort zu wenden.Hilfe in der NachbarschaftSenioren von heute wünschen sich ein selbstbestimmtes und selbständiges Leben bis ins hohe Alter. Gleichzeitig erschweren die Lebensumstände der Kindergeneration die Betreuung der Angehörigen, besonders im Fall einer Demenz. Die Hilfe untereinander in der Nachbarschaft dürfte in Zukunft daher stark an Bedeutung gewinnen. Dafür engagiert sich etwa bundesweit die „Allianz für Demenz“, eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die von der Deutschen Fernsehlotterie unterstützt wird. Die Lebensqualität der Betroffenen hängt entscheidend davon ab, wie sich die Gesellschaft ihnen gegenüber verhält, sagt Christian Kipper, Geschäftsführer der Deutschen Fernsehlotterie und der Stiftung Deutsches Hilfswerk: „Dafür ist es wichtig, Demenz nicht nur als Krankheit zu sehen, sondern als eine Facette des Lebens zu akzeptieren.“Ein Theater der ErfahrungenDie Deutsche Fernsehlotterie fördert dank der Hilfe ihrer Mitspieler zahlreiche Projekte für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. So etwa das Projekt „Vergissmeinnicht“: Das Theater der Erfahrungen in Berlin bringt Menschen mit Demenz zusammen mit nicht betroffenen Menschen unterschiedlicher Herkunft gemeinsam auf die Bühne. Die Geschichten für die Aufführungen schreibt das Leben der Teilnehmer selbst.Praktische Hilfe für den Alltag bieten auch die „Grünen Damen und Herren“ im westfälischen Hamm: Seit zehn Jahren gibt es dort den ambulanten Besuchsdienst der evangelischen Pflegedienste. Ehrenamtliche besuchen alte, alleinstehende oder demenzkranke Menschen zuhause. Sie werden dafür als Senioren- und Demenzbegleiter ausgebildet. Daneben schulen die „Grünen Damen und Herren“ Angehörige, bieten eine Tagesbetreuung und eine Patientenbegleitung für alte und alleinstehende Menschen bei Krankenhausaufenthalten oder Arztbesuchen an. (djd)

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