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Peiner Wirschaftsspiegel

IHK-Umfrage: Robuste Konjunktur sorgt für positive Investitionsaussichten

IHK-Umfrage: Robuste Konjunktur sorgt für positive Investitionsaussichten

Trotz konjunktureller Schwankungen im vergangenen Jahr befindet sich die heimische Wirtschaft aktuell offensichtlich auf solidem Niveau, wie die jüngste Umfrage der IHK Braunschweig zum Konjunkturverlauf im Frühjahr 2017 ergab. Demnach zeigten die Unternehmen eine deutlich angestiegene Investitionsneigung und auch optimistischere Beschäftigungsplanungen.Der von der IHK ermittelte Konjunkturklimaindikator, der als Stimmungswert sowohl die aktuelle geschäftliche Lage der Unternehmen als auch deren Geschäftserwartungen abbildet, ist zuletzt im Vergleich zum Vorquartal um vier Punkte auf einen Wert von 103 leicht gesunken. Der Rückgang basiert laut IHK gleichermaßen auf vorsichtigeren Unternehmensmeldungen über ihre aktuelle Geschäftslage als auch der Geschäftserwartungen. Im Endeffekt behält der Indikator jedoch sein Niveau vom Jahreswechsel 2015/16.Verhaltene BeurteilungNach dem erfolgreichen Jahresendspurt waren die Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig mit ihrer laufenden Geschäftstätigkeit im ersten Quartal etwas weniger zufrieden als zuvor. Ungeachtet dessen hat sich die geschäftliche Lage der Betriebe seit Jahresmitte 2014 kontinuierlich verbessert. So zeigte sich die überwiegende Mehrheit der Unternehmen mit ihrer gegenwärtigen Geschäftstätigkeit zufrieden. 30 Prozent aller Betriebe beurteilten die eigene Geschäftslage als gut; zum Jahreswechsel waren es noch 35 Prozent. Immerhin sahen 56 Prozent die aktuelle Geschäftssituation als befriedigend an; fünf Prozentpunkte mehr als im Vorquartal. Unverändert blieb hingegen der Anteil der Unternehmen mit aktuell schwieriger Geschäftslage; deren Anteil liegt laut Umfrage nach wie vor bei 14 Prozent. Im Gesamtergebnis lag der Saldo aus guten und schlechten Lagebeurteilungen im ersten Quartal 2017 unter allen Unternehmen bei plus 16. Zum Jahreswechsel hatte dieser noch plus 21 betragen.Dienstleistungssektor boomtNach wie vor liefen die Geschäfte zum Umfrage-Zeitpunkt im Dienstleistungssektor (Saldo: +59) am besten. Im Kreditgewerbe führte die erneut leicht angestiegene Kreditnachfrage von Unternehmen und Privathaushalten zu einer besseren Bewertung der aktuellen Geschäftslage als zum Jahresbeginn (Saldo: +27). Auch die heimische Industrie (Saldo: +15) sowie der Großhandel (Saldo: +11) zeigten sich mit ihrer aktuellen Geschäftstätigkeit zufrieden. Der Einzelhandel konnte zuletzt von einer leicht zunehmenden Konsumneigung profitieren, befindet sich nach eigener Aussage aber nach wie vor in einem schwierigen Geschäftsumfeld (Saldo –18).Im Vergleich zum Vorquartal wurde ersichtlich, dass die aktuelle Geschäftssituation von allen Wirtschaftsbranchen mit Ausnahme des Einzelhandels und des Kreditgewerbes vorsichtiger beurteilt wird. Diese Einschätzung ist laut IHK vorwiegend auf die zuletzt gestiegenen Ausgaben für Strom sowie höhere Personalkosten zurückzuführen. Profitieren können die Unternehmen im hiesigen Wirtschaftsraum allerdings immer noch von der exportfördernden Euro-Schwäche und relativ niedrigen Ölpreisen. Positive Effekte erzielten auch konsumnahe Branchen, die auf gestiegene Verbraucherausgaben aufgrund der guten Arbeitsmarktlage und höheren Löhnen zurückzuführen sind.Anhaltende VerunsicherungDie Bewertungen der Unternehmen zur Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten waren nach wie vor von Pessimismus bestimmt. So erwarteten 26 Prozent aller Firmen eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage; im Vorquartal waren es noch 22 Prozent. Der Anteil an Unternehmen, die binnen Jahresfrist eine geschäftliche Aufhellung erwarten, verblieb auf konstantem Niveau bei nur 18 Prozent. Immerhin 56 Prozent aller Unternehmen gingen von einem gleichbleibenden Geschäftsverlauf aus. Dabei wurden und werden die zahlreichen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheitsfaktoren fortwährend mit Sorge betrachtet. Als erhebliches Risiko für den Wirtschaftsstandort sehen die Unternehmen insbesondere den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.Investitionsbereitschaft hochTrotz der pessimistischen Geschäftsaussichten planen die Unternehmen zukünftig deutlich mehr Investitionen zu tätigen. Die Investitionsneigung der regionalen Unternehmen erreicht erstmals seit Jahresmitte 2015 einen Höchststand. Während im Vorquartal noch 23 Prozent der Betriebe Investitionen planten, sind es mittlerweile sogar 31 Prozent und somit jedes dritte Unternehmen im Wirtschaftsraum. Demgegenüber beabsichtigten nur noch 14 Prozent der Unternehmen eine Kürzung ihres Investitionsbudgets; dort ist ein Rückgang um vier Prozentpunkte zu verzeichnen. An der Stelle lässt sich laut IHK eindeutig feststellen, dass die positive Entwicklung der Geschäftslage die Unternehmen zu höheren Investitionen veranlasst. Dies würde außerdem durch das anhaltend niedrige Zinsniveau begünstigt.Eine erfreuliche Tendenz zeigt zugleich die Analyse der Beschäftigungsplanung der Unternehmen im Wirtschaftsraum Braunschweig. Per Saldo ließ sich für die kommenden zwölf Monate über alle Wirtschaftsbranchen hinweg ein stabiles Beschäftigungsniveau ableiten. Insgesamt 17 Prozent aller Unternehmen befassen sich aktuell mit einer Ausweitung ihres Arbeitsplatzangebotes. Dem stehen mittlerweile nur noch 18 Prozent der Unternehmen gegenüber, die eine Reduzierung ihres Personalbestandes erwarten. Die verbleibenden 65 Prozent der Betriebe gehen von unveränderten Mitarbeiterzahlen aus.

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