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Gemeinsam im Glauben

Im Interview mit Alexander Hass & Lars Kummrow 

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Fotos: Peine Marketing, Benjamin Haas/123RF

Der Hesse lebt mit seiner Frau seit 1997 in Niedersachsen. Zuvor hat Hass zehn Jahre in verschiedenen Ländern wie Griechenland, Spanien, Mexiko und auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet. Viele Weihnachtsfeste hat er in verschiedenen Ländern erleben dürfen. Zehn Jahre hat Hass unter anderem den Weihnachtsmarkt in Celle organisiert. Seit 2010 ist Alexander Hass als Leiter allgemeines Stadtmarketing und Veranstaltungen bei bei der Peine Marketing GmbH tätig.

Gemeinsam im Glauben 

Alexander Hass 

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Alexander Hass (47) kommt gebürtig aus Frankfurt am Main und ist in einem kleinen Ort im Main-Taunus-Kreis aufgewachsen.

Lieber Herr Hass, Sie sind vermutlich einer der häufigsten „Besucher“ auf dem Weihnachtsmarkt. Was gefällt Ihnen besonders daran?

Ein Weihnachtsmarkt ist für mich ein schöner und wichtiger Treffpunkt in der Vorweihnachtszeit. Familien verabreden sich und Kinder kommen nach Hause und schlendern mit der Familie über unseren kleinen, gemütlichen Markt und tauschen dabei Erinnerungen aus. Hier verabreden sich Freunde und Geschäftspartner, um über die „gute alte Zeit“, „Pläne und Aktuelles“ oder auch „Herausforderungen“ zu sprechen. Der Weihnachtsmarkt lädt mit seinen Düften aus einer Mischung von Nordmanntanne, kulinarischen Köstlichkeiten oder Glühwein ein. Die vielen kleinen Lichter der Weihnachtsbeleuchtung und sonstigen Lämpchen zaubern eine gemütliche Atmosphäre und ein stimmungsvolles Licht in die dunkle Jahreszeit.

Durch Ihren Beruf haben Sie aber auch einen ganz anderen Blick auf den Markt. Wann beginnt für Sie die Arbeit damit und wann sind Sie zufrieden mit dem, was Sie sehen?

Die Weihnachtsmarktplanung beginnt bereits direkt nach dem Weihnachtsmarkt des Vorjahres. Selbstkritisch wird der Markt mit dem Team, aber auch mit den Standbetreibern reflektiert. Rückmeldungen sind uns sehr wichtig. Spätestens wenn die Lebkuchen im September in den Regalen der Supermärkte Einzug halten, befinde ich mich mitten in der Planung.

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Die Adventszeit, das bestätigen die Weihnachtsmärkte ja eigentlich, ist eine besondere Zeit. Könnten Sie das in ein paar Stichworten beschreiben?

Ich denke, die Adventszeit schafft sehr unterschiedliche Gemütszustände, die in alle Richtungen sehr ausgeprägt sind. Es ist die Zeit der Emotionen. Freude, schöne Erinnerungen, aber auch Trauer und auch manchmal Verzweiflung. Und das, wie ich finde, Wichtigste ist die „Zeit für den Glauben“. Die Adventszeit ist meines Erachtens aber auch eine wichtige Zeit für die Belebung der Innenstädte und damit selbstverständlich auch für Umsätze der Geschäftsleute. Gerade im Zeitalter von E-Commerce die beste Möglichkeit, die Menschen in die Innenstädte zu bekommen.

Gibt es etwas, das für Sie neben Ihrer Aufgabe als „Marktveranstalter in der Adventszeit“ noch Platz hat? Oder haben Sie zu Weihnachten eher die Nase voll davon und sehnen sich auf die Malediven – also weit weg von dem, was bei uns Adventszeit oder (wie oft gesagt wird) „Vorweihnachtszeit“ bedeutet?

Auf andere Weihnachtsmärkte gehe ich selbst nur selten und wenn, dann nur beruflich bedingt. Zu Hause brauche ich tatsächlich nicht unbedingt Weihnachtsbäume, Lichterketten oder Geschenke. Das größte Geschenk ist es, wenn der Weihnachtsmarkt friedlich und gut für alle Beteiligten verlaufen ist und ich zwischen den Jahren eine schöne Zeit mit meiner Frau verbringen kann. Familie besuchen und Geschwister treffen. Ich denke, dass die Vorweihnachtszeit in den letzten Jahrzehnten mehr im Zeichen des Handels steht, während ab dem 24. Dezember quasi eine „Vollbremsung der Ruhe, Besinnlichkeit und des Glaubens“ ausgelöst wird.

Inzwischen schon traditionell verwandle ich mich am 24. Dezember in die Gestalt des Weihnachtsmannes und besuche ehrenamtliche Einrichtungen wie ein Hospiz oder ein Kinderkrankenhaus. Diese Momente sind für mich einzigartig. Aber manchmal entfliehe ich tatsächlich nach den Feiertagen in die Sonne.

Lars Kummrow

Woran denken Sie zuallererst, wenn Sie an Advent denken?

Ganz ehrlich? Personalpläne! Die Planung für den W-Markt geht Anfang Oktober immer schon los. Und ohne mein Personal wäre ich hoffnungslos verloren.

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Lars Kummrow betreibt Jahr für Jahr über die Zeit des Weihnachtsmarktes in Peine einen Glühweinstand auf dem historischen Marktplatz.

Freuen Sie sich auf die Zeit des Weihnachtsmarktes?

Ja, jedes Jahr aufs Neue, und das, obwohl ich seit Anfang der Neunziger dabei bin. Viele Jahre als Aushilfe und jetzt als Betreiber. Es ist zwar eine stressige Zeit, macht aber trotzdem total Spaß. Man lernt viele Menschen kennen und trifft Freunde und Bekannte wieder, die man das ganze Jahr nicht sieht. Zu Weihnachten geht es halt in die Heimat.

Ganz ehrlich: Mögen Sie selbst noch Glühwein oder Eierpunsch?

Beides trinke ich so gut wie nie. Ich favorisiere lieber einen heißen Cocktail.

Können Sie die Advents- und Weihnachtslieder, die rund um Ihren Stand gedudelt werden, schon auswendig mitsingen?

Nein, eigentlich überhaupt nicht. Ich habe immer das Gefühl, es läuft gar keine Musik. Ab und zu klingt „Last Christmas“ von Wham! vom Kinderkarussell durch, das nehme ich noch wahr.

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Gibt es für Sie im Advent auch besinnliche Stunden?

Das bleibt bei mir in der Adventszeit leider ein bisschen auf der Strecke. Die verlebe ich komprimiert an den Feiertagen.

Was bedeutet Advent für Sie persönlich?

Dass wieder ein Jahr zu Ende geht, Vorfreude auf Weihnachten, der Geburtstag meiner Tochter Mitte des Monats, Geschenke kaufen und ganz, ganz viel Arbeit.

Feiern Sie Weihnachten, oder sind Sie dann vom Weihnachtstrubel vollkommen bedient?

Nein, Weihnachten wird immer gefeiert. Wir feiern jedes Jahr mit der ganzen Familie zusammen. Es gibt, glaube ich, kein Jahr, an dem ich nicht bei meiner Familie war. So ist es Tradition.

Vielen Dank für Ihre ehrlichen Antworten. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit.

Das Interview wurde geführt von
Pastor M. Lenz.