Anzeige
Freisprechung in Stadt und Landkreis Peine

Handwerker-Nachwuchs in Peine: 42 ehemalige Auszubildende absolvieren die Gesellenprüfung

Handwerker-Nachwuchs in Peine: 42 ehemalige Auszubildende absolvieren die Gesellenprüfung Bildunterschrift anzeigen Bildunterschrift anzeigen

Festliche Freisprechung: Zum Foto-Termin erschienen 32 der 42 frischgebackenen Gesellen. Foto: Hartmut Heuer

Innungsmeister überreichten dem Handwerker-Nachwuchs Gesellenbriefe und Abschlusszeugnisse

Ihre Zeit als Lehrlinge haben sie erfolgreich absolviert. Nun können sie als frischgebackene Gesellen in ihren Handwerksberufen zeigen, was sie gelernt haben, sich weiterentwickeln, fortbilden und in Betrieben zunehmend vielfältige Aufträge ausführen: Zahlreiche Glückwünsche, Lob und Ratschläge gab es am Mittwochabend für 42 einstige Auszubildende in den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Peine (BBS) in Vöhrum, die in einer Feierstunde nach erfolgreich abgelegter Prüfung freigesprochen wurden. Der Handwerker-Nachwuchs aus fünf Innungen erhielt von den jeweiligen Obermeistern traditionell bei Kerzenschein und geöffneter Holzlade die Gesellenbriefe und Abschlusszeugnisse. Die Jung-Gesellen wurden somit offiziell in den Berufsstand aufgenommen.Vertreter der Kreishandwerkerschaft, der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, des Kreises und der BBS gratulierten den Prüflingen. Unter den Ehrengästen waren Bürgermeister Klaus Saemann, der Ehrenkreishandwerksmeister Walter Klages sowie der Willkommenslotse der Kreishandwerkerschaft Peine, Andreas Gawron. Auf die „bedeutsame Rolle des Handwerks in nahezu allen Lebensbereichen“ ging Dr. Andreas Bierich ein. Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Peine war spontan für den kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen verhinderten Kreishandwerksmeister Lutz Seidel erschienen.

Freisprechung in Stadt und Landkreis Peine

Wir stehen Ihnen dabei gern mit Rat und Tat zur Seite.

Dr. Andreas Bierich

Das Handwerk bezeichnete er als den stabilsten Wirtschaftsbereich von allen. „Und weil sich unsere Lebensbereiche ständig verändern – Stichwort Digitalisierung – stehen auch wir als Handwerker immer wieder vor neuen Herausforderungen“, bemerkte Bierich. Gerade das, mache einen großen Teil der Faszination des Handwerks aus. Jungen Menschen biete das Handwerk weitreichende Perspektiven: So könnten viele Handwerksberufe mit akademischen Studiengängen verknüpft werden, Meister studieren, und es gebe zahlreiche Fort- und Weiterbildungen, die junge Handwerker auf der Karriereleiter nach oben führen könnten.

Die frischgebackenen Gesellen hätten die Chance, diese Leiter zu erklimmen. Wie viele Sprossen sie nach oben gingen, sei ihre Entscheidung. „Wir stehen Ihnen dabei gern mit Rat und Tat zur Seite, um Ihnen zu sagen, was möglich ist“, machte Bierich deutlich. Die Arbeit im Handwerk sei darauf ausgerichtet zu gestalten, zu schaffen und aufzubauen. Und, die Projekte und Anforderungen würden immer anspruchsvoller werden.

Handwerker-Nachwuchs in Peine: 42 ehemalige Auszubildende absolvieren die Gesellenprüfung-2
Kerzenschein und offene Holzlade: BBS-Schulleiterin Maria Zerhusen und Dr. Andreas Bierich, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, hatten Glückwünsche für die Handwerks-Lehrlinge parat. 
Foto: Thomas Freiber

Deutschland wäre ohne das Handwerk eine trostlose Brache und die mehr als 82 Millionen Einwohner des Landes blieben ohne ein warmes und trockenes Zuhause. „Mehr als 35 handwerkliche Berufsbilder allein im Bereich Bau und Ausbau – vom Maurer über den Maler bis zum Dachdecker und Zimmerer – sorgen dafür, dass neue Häuser gebaut und alte nach den neuesten Standards in Schuss gebracht werden“, so Bierich.


„Jeder von Ihnen hatte andere Steine und Hürden, die er aus dem Weg räumen musste um heute hier zu stehen“, sagte der 1. Stellvertretende Landrat Matthias Möhle zum Handwerker-Nachwuchs. Vielleicht habe Gewichte für die Wasserwaage, gestreifte Farbe oder ein Päckchen Haumiblau holen müssen. „Ich hoffe, Sie haben‘s nicht gemacht“, bemerkte er. Ausbildung bedeute eine Zukunftsinvestition. Die Wettbewerbsfähigkeit der Handwerksbetriebe werde in einer zunehmend globalisierten Wirtschaft vor allem über das Können der Meister und der Gesellen sichergestellt.

Für eine gute Ausbildung investierten der Landkreis Peine und alle Kommunen im Kreisgebiet in Kindergärten und Schulen. „Wir fördern Projekte zur engeren Verzahnung von Schule und Wirtschaft oder zur Begleitung von Jugendlichen beim Übergang von der Schule ins Berufsleben. Wir wollen allen ihre Chance geben. Das sind wir der Jugend schuldig“, sagte er weiter.

Mit Ihrer Arbeit gestalten Sie nicht nur Lebensräume, sondern verwirklichen für Menschen auch Lebensträume.

Maria Zerhusen

Eckhard Sudmeyer, Hauptgeschäftsführer Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade, thematisierte die Digitalisierung, die im Handwerk zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Die Handwerkskammer werde ihr Beratungsangebot um das Thema „Digitalisierung“ erweitern und dafür einen Berater einstellen. „Ob Bau oder Gesundheitssektor, ob Großunternehmen oder Zwei-Mann-Betrieb – Digitalisierung bedeutet für alle einen radikalen Wandel und wird ganze Geschäftsmodelle verändern“, bemerkte er.

Handwerker-Nachwuchs in Peine: 42 ehemalige Auszubildende absolvieren die Gesellenprüfung-3
In einer festlichen Feierstunde und unter Anwesenheit zahlreicher Gäste, wurde der Handwerker-Nachwuchs freigesprochen. 
Foto: Hartmut Heuer

Die Digitalisierung dürfe nicht als Bedrohung gesehen werden, sondern positiv und kreativ. Wichtig sei, sich rechtzeitig damit auseinanderzusetzen und sie in das eigene Unternehmen zu integrieren.

„Sie gehören zur Generation der sogenannten Digital Natives und sind mit dem Handy in der Hand auf die Welt gekommen. Für Sie ist das alles völlig normal“, richtete sich Sudmeyer an den Handwerker-Nachwuchs. Sie begriffen die Digitalisierung als Chance, um ihre Arbeit zu erleichtern und neue Wege zu gehen. Das Erfolgsrezept von Handwerk 4.0 sei daher die Mischung der besten Eigenschaften von beiden Seiten: von handwerklicher Arbeit und digitalen Möglichkeiten.

„Ihr Fleiß, Ihre Ausdauer und Lernbereitschaft in den vergangenen Ausbildungsjahren wird heute mit dem Gesellenbrief belohnt. Hierfür meine aufrichtige Anerkennung“, beglückwünschte Maria Zerhusen, Schulleiterin der BBS den Handwerker-Nachwuchs und bemerkte weiter: „Mit Ihrer Arbeit gestalten Sie nicht nur Lebensräume, sondern verwirklichen für Menschen auch Lebensträume.“

Die Jung-Gesellen sollten sich dabei nicht allein auf ihr Talent und auf ihre geschickten Hände verlassen. Es brauche auch Tugenden. „Ohne Fleiß, Pünktlichkeit, Flexibilität, hoffentlich auch ein wenig Kreativität, wird es nicht gehen. Eine gelungene Kommunikation mit dem Kunden bildet hierbei die Basis Ihres beruflichen Erfolgs“, machte sie deutlich.

An Ausbilder, Berufsschullehrer und Eltern richtete sie Dank: „Man diskutiert viel das Deutsche Erfolgsmodell ,Duale Berufsausbildung’, aber vergisst allzu häufig, dass es nur funktioniert, weil Menschen sich der gemeinsamen Aufgabe verpflichtet fühlen, Wissen weiterzugeben, liebevoll jeden Einzelnen zu begleiten.“ bik

Die erfolgreichen Auszubildenden

Mit 14 Gesellen stellte diesmal die Kfz-Innung die meisten Prüflinge, gefolgt von neun frischgebackenen Anlagenmechanikern für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, acht Elektronikern im Fachbereich Energie- und Gebäudetechnik, fünf Metallbauern der Konstruktionstechnik, drei Fachpraktikern im Metallbau, zwei Feinmechanikern im Maschinenbau und einer Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (Bäcker).

Anlagenmechaniker(in) für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Sebastian-Thomas Brock
Jens Helms
Michal Jurkiewicz
Martin Klobucar
Arne Krüger
Daniel Rafelt
Sven Rüscher
Jan Achim Schönemann
Till Schröder

Fachverkäufer(in) Lebensmittelhandwerk Bäckerei
Fatma Kurt

Elektroniker(in)
Marcel Ehlers
Alessandro Fiedler
Florian Horn
Daniel Jakob
Jan Lischewski
Christopher Lübcke
Paul Puschin
Timo Smeyers

Kraftfahrzeugmechatroniker(in)
Dominik Conrads
Mohamed Grichi
Fabian Häger
Tim Hüller
Reginald Witold Kasianowski

Kraftfahrzeugmechatroniker(in)
Julien Krohn
Alexander Maslak
Timo Potz
Shawn Schlüter
Mike Schumacher
Mergim Sfishta
Finn Wille
Mark-André Winkler
Simon Wottke

Feinwerkmechaniker(in) für Maschinenbau
Moritz Pernau
Maximilian Stückner

Metallbauer(in) für Konstruktionstechnik
Niklas Benke
Nico Frerk
Manuel Malitz
Alexander Nikolaenko
Rene Schwarzkopf

Fachpraktiker(in) Metallbau
Marvin Bursian
Jens Höppner
Florian Mattern

Als Innungsbester mit der Note 2 wurde Rene Schwarzkopf, Metallbauer für Konstruktionstechnik, ausgezeichnet.

Der 29-Jährige kommt aus Goslar und hatte zunächst eine Ausbildung als Feinwerkmechaniker begonnen. Er orientierte sich um, entschied sich für eine Ausbildung als Metallbauer für Konstruktionstechnik und absolvierte seine Lehrzeit.

Schwarzkopf meldete sich zur externen Gesellenprüfung an – mit Erfolg. Bei der Freisprechungsfeier erhielt er viele Glückwünsche für den besten Abschluss mit der Note 2,0. Jetzt schließt er seinen Meister in Hildesheim an.