„Der Mensch hilft sich selbst am besten.“ Von dieser Erkenntnis, die einst Johann Wolfgang Goethe formulierte, führt ein direkter Weg zu den Selbsthilfegruppen unserer Zeit.
Samstag, 18. August 2018, 10 bis 14 Uhr an der Jakobikirche
Es tut gut, mit Menschen zu reden, die Ähnliches durchmachen oder erleben. Es tut gut zu erkennen, dass man mit seinen Problemen und Fragen nicht allein dasteht. Im Gespräch mit gleichermaßen Betroffenen versteht jeder, wovon der andere redet; kennt jeder das, wovon der andere gerade berichtet. In der Gruppe ist keiner mehr allein. Und das hilft.
Zudem bündelt eine Selbsthilfegruppe Wissen. Jeder Einzelne kennt sich ja mit seinen Symptomen aus und ist zu einer Art Experte in eigener Sache geworden. Wenn alle ihr Wissen zusammentragen, kommt eine Fülle von Kenntnissen zusammen, von der alle Mitglieder profitieren können. Als Schirmherr des 13. Peiner Selbsthilfetages danke ich allen Beteiligten sehr herzlich und wünsche der Veranstaltung den größtmöglichen Erfolg!
Herzlichst, Ihr
Franz Einhaus
Landrat
Gemeinsam stark – von Mensch zu Mensch
KISS Selbsthilfekontaktstelle stellt sich mit Informationen, Beratung und Musik vor
„Selbsthilfe – Ein Gewinn für Alle“ lautet das Motto des 13. Selbsthilfetags des Paritätischen, den die Peiner Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe, kurz KISS ausrichtet. Am morgigen Sonnabend präsentieren sich 25 Selbsthilfegruppen und zehn KISS-Kooperationspartner in der Peiner Fußgängerzone an der St.-Jakobi- Kirche. Interessierten werden von 10 bis 14 Uhr Informationen und Aktionen zur gesundheitlichen und sozialen Selbsthilfe sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm geboten. Landrat Franz Einhaus eröffnet als Schirmherr den Selbsthilfetag um 10 Uhr.
Vor Ort sind zum Beispiel auch Stände von Initiativen und Organisationen wie das Gesundheitsbündnis gegen Depression, HilDe – Hilfe bei Demenz, die Freiwilligen Agentur des Paritätischen, Arcus und Fips. Für Musik sorgen zwei Gruppen. Die Jazzcombo „Little Big Tiny Orchestra“ von der Kreismusikschule startet ab 10.30 Uhr mit flotten Rhythmen. Die „Codycasters“ heizen ab 12.30 Uhr mit Americana und Countrystyle Musik ein. Das Team des Kinderschutzbundes Peine hat für den Nachwuchs Kinderschminken vorbereitet, und das Spielodil fährt mit Attraktionen für die Jüngsten vor. „Unsere Peiner Kontaktstelle ist einer der ersten in Niedersachsen, die Selbsthilfe professionell angeboten hat und seither kontinuierlich weiterentwickelt“, sagt KISS-Kontaktstellenleiter Detlev Wallasch und fügt hinzu: „Die meisten Kontaktstellen sind bis heute in Trägerschaft des Paritätischen.“ Mittlerweile sei die Zahl der Gruppen von einst sechs auf rund 60 angestiegen. Das zeige die große Bedeutung der Selbsthilfe. „Krankenkassen, Kommunen und das Land finanzieren die Selbsthilfe, die eine Säule des Gesundheitssystems ist“, erklärt Wallasch.
Das Spektrum der über KISS organisierten Gruppen und Initiativen umfasst die Bereiche chronische Erkrankungen, Suchterkrankungen, psychische Erkrankungen, Behinderungen aller Art sowie rheumatische Erkrankungen bis hin zur Angehörigenhilfe bei den unterschiedlichsten Problemlagen. „Viel Zulauf hat zum Beispiel die Junge Selbsthilfe, die sehr engagiert arbeitet, was sich herumgesprochen hat“, sagt Wallasch. KISS begleite und fördere die Selbsthilfegruppen, die sich dann eigenverantwortlich weiterentwickelten. bik
